Mittwoch, 11. September 2013

Jorte: Daten retten / Wieder herstellen (Anleitung)

Die Kalender-App Jorte ist sehr beliebt und somit relativ weit verbreitet. Die Daten können mit dem Google-Kalender synchronisiert werden. Vergisst man das Synchronisieren und das Handy ist defekt, muss man die Daten mühsam wieder herstellen.

Ich stand vor der Situation, dass eine Kollegin ihre Termine aus Jorte nicht mehr hatte, nachdem sie ihr Handy auf die Werkeinstellungen zurücksetzen musste. In den Foren gab es viele mit diesem Problem, aber keine Anleitungen, also suchte ich selber einen Weg.

Um es vorweg zu nehmen: Es gibt keine One-Click-Lösung. Folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung sollte aber für alle umsetzbar sein, die im Umgang mit einem Computer etwas geübt sind. Da ich mit Windows und MS-Office arbeite, baut die Anleitung darauf auf. Für andere Systeme dürfte der Weg ähnlich sein.

Solltest du Probleme haben mit der Anleitung, kannst du mich per E-Mail kontaktieren (mostinder@kaffeeschluerfer.com). Vielleicht kann ich den entscheidenden Tipp geben. Im schlimmsten Fall kannst du mir die Datenbank schicken, ich wandle sie kurz um und schicke sie als Excel zurück (ich habe so natürlich Einblick in deine Termine, das lässt sich nicht vermeiden, aber ich bin verschwiegen wie ein Grab...).

1. Schritt: Datenbank suchen
Mit etwas Glück wurde die Datenbank nicht gelöscht (auf dem Galaxy SII war sie nach dem Zurücksetzen jedenfalls noch vorhanden). 
  1. Schliesse das Handy mit dem USB-Kabel an den PC an.
  2. Suche nach dem Ordner mit der Jorte-Datenbank (wahrscheinlich auf der SD-Karte)
  3. Kopiere die Datei "jorte.db" auf den Computer

2. Schritt: Datenbank öffnen
Die Datei "jorte.db" ist eine SQLite-Datenbank. Falls du keine passende Software hast, um die Datei zu öffnen, kannst du den "SQLite Administrator" bei heise.de gratis herunterladen.


3. Schritt: In eine Excel-Tabelle umwandeln
Die Screenshots und Anweisungen beruhen auf der Software "SQLite Administrator":

1. Wähle im zentralen Fenster den Reiter "Datensätze editieren"



2. Die Datenbank enthält viele verschiedene Tabellen. Finde im linken Rahmen unter "Tabellen" die Tabelle "jorte_schedules" und klicke sie an.




3. Im zentralen Fenster siehst du eine umfangreiche Tabelle. Das sind die gesuchten Termine (auch wenn du das Datum der Einträge noch nicht lesen kannst). Klicke oben auf "Daten", dann auf "An Excel senden" (nicht "Exportieren"!)




4. Nach einer kurzen Wartezeit (je nach Grösse der Datei) öffnet sich Excel.
Speichere die Datei ab.


4. Schritt: Datum und Zeit in ein lesbares Format umwandeln

Das Datum wird als siebenstellige Zahl dargestellt, die Zeit als vierstellige Zahl. Um sie lesbar zu machen, gehst du wie folgt vor:

1. Füge zwischen den Spalten "time_end" und "title" sechs neue Spalten ein.

2. Gib den neuen Spalten folgende Titel: "ref_dat", "ref_wert", "Datum_start", "Datum_end", "Zeit_start" und "Zeit_end"



3. Weise jeder neuen Spalte das folgende Format zu (Spalte markieren --> Rechtsklick --> Zellen formatieren)

  • ref_dat, Datum_start, Datum_end: Datum (dd.mm.yyyy)
  • ref_wert: Zahl (ohne Kommastellen)
  • Zeit_start, Zeit_end: Uhrzeit (hh.mm)

4. Füge in jeder Zeile der Spalte "ref_dat" das Datum 01.01.2012 ein.

5. Füge in jeder Zeile der Spalte "ref_wert" die Zahl 2455928 ein.



6. Jetzt kommen die Formeln. Zum Vergleich: Wenn bei dir alles gleich ist wie bei mir, dann sind die Spalten mit folgenden Werten besetzt:

  • Spalte G: date_start
  • Spalte H: date_end
  • Spalte I: time_start
  • Spalte J: time_end
  • Spalte K: ref_dat
  • Spalte L: ref_wert
  • Spalte M: Datum_start
  • Spalte N: Datum_end
  • Spalte O: Zeit_start
  • Spalte P: Zeit_end

Wenn nicht, musst du bei den folgenden Formeln die Spalten entsprechend anpassen.

7. Formeln (abtippen, copy-paste funzt normalerweise nicht):

  • Zelle M2: =K2-L2+G2
  • Zelle N2: =K2-L2+H2
  • Zelle O2: =I2/60/24
  • Zelle P2: =J2/60/24
Kopiere dann die Formeln in alle Zellen der Spalte (also die Formel aus M2 in M3, M4, M5, ... kopieren).


5. Schritt: abtippen
Jetzt kannst du die unwichtigen Spalten ausblenden (wenn du magst), anschliessend musst du die Daten leider von Hand wieder in den Kalender eintippen.
Aktiviere diesmal die Synchronisation mit dem Google-Kalender, dann gehen keine Termine mehr verloren.

Wenn es funktioniert hat, gerne einen kurzen Kommentar hinterlassen :-)

Dienstag, 15. Januar 2013

Lieber Briefkastenonkel - Fragen zu Natel Infinity S

Bild: Julien Christ / pixelio.de

Über 550 Klicks zählten meine Blogposts zu Natel Infinity S bis heute. Hardcore-Bloggern zaubert eine solche Zahl bestenfalls ein müdes Lächeln auf die Lippen, für meine Verhältnisse ist das viel. Was mich aber mehr erstaunte, war, wie viele Rückmeldungen und Anfragen per Email gemacht wurden.

Hier die Fragen, die auch für andere Unentschlossene interessant sein könnten. Es sind fast nur Fragen zu Apps. Fragen zu Abowechsel und ähnliches kann ich nicht kompetent beantworten, dafür gibt es den Kundenservice der Swissvom. - Und immer im Hinterkopf behalten: Ich bin Technik-Laie und kann nur aus meiner Erfahrung berichten. 

Funktioniert Skype?
Ich kann Videogespräche per Skype nicht testen, da mein Handy dies mangels Frontkamera nicht unterstützt. Audiogespräche (also nur Ton, kein Bild) mit einem Gesprächspartner funktionieren tadellos. Ein Audio-Konferenzgespräch habe ich nicht getestet. Laut FAQ von Skype reicht die Bandbreite des Infinity S für ein Videogespräch mit einer Person aus. Für Gruppengespräche per Video ist ein schnelleres Abo nötig.
Auch beim Konkurrenzprodukt ooVoo funktionieren Audio-Gespräche tadellos. Auf Anfrage gibt ooVoo an, dass die Bandbreite des Infinity S für ein Videogespräch mit einer Person ausreicht.

Funktioniert mobiles TV wirklich?
Ja. Ich habe Zattoo installiert und kann damit problemlos fernsehen. Wer mit dem Tablet in HD-Qualität fernsehen will, braucht aber wahrscheinlich ein schnelleres Abo.

Ist unterbruchfreies Musikhören ab Spotify und iTunes möglich?
Keine Ahnung. Ich wollte mich zu Testzwecken bei Sportify anmelden, was aber offenbar nur mit einem Facebook-Account möglich ist. Ohne Facebook-Profil muss ich leider draussen bleiben. iTunes nutze ich nicht.

Ist das Abo nicht zu teuer?
Ich kann nur für mich sprechen. Mit meinem Telefonverhalten ist dieses Abo für mich die günstigste Variante. Dabei sind nicht nur die Kosten für Gesprächsminuten und Datenvolumen ausschlaggebend, sondern auch die Netzabdeckung. Andere Mobile-Anbieter haben in den Gegenden, wo ich mich vorwiegend aufhalte, nur ein EDGE-Netz. Ich habe da zwar Internet, aber jede Brieftaube kurz vor der Pensionierung ist schneller.
In grösseren Ortschaften und Städten oder bei einem anderen Nutzungsverhalten könnten andere Angebote günstiger sein, das habe ich nicht geprüft. Einen Beitrag von Ralf Beyeler zu diesem Thema findet sich im Archiv von "20 Minuten".

Sind wirklich alle Anrufe gratis?
Nein. Anrufe auf sogenannte Mehrwertdienste mit der Vorwahl 090x und 084x sind kostenpflichtig. Ein Anruf auf eine solche Nummer setzt sich aus dem vom Anbieter festgesetzten Minutentarif (z.B. CHF 1.19/Min) und dem Mobile-Zuschlag der Swisscom zusammen. Dieser Mobile-Zuschlag ist für Infinity-Abos CHF 0.30/Min oder CHF 0.50/Min., je nach Mehrwertdienst.
Details zu den Zuschlägen finden sich hier.

Werden Sie von Swisscom bezahlt?
Nein. Dies sind rein private Blogposts, in denen ich meine Erfahrungen mit dem Infinity S weitergebe. Dass ich zum "Briefkastenonkel" wurde, war nicht geplant. Bei einigen Anfragen habe ich den Fragenden denn auch an die Swisscom verwiesen.

Zur Sicherheit noch einmal: Ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Wie ich in einem anderen Text zum Thema bereits beschrieben habe, hängt die Geschwindigkeit im Internet zum Beispiel auch vom Handytyp ab. Wer sich für einen Abowechsel interessiert, sollte verschiedene Quellen zu Rate ziehen.

Weiter Texte zu diesem Thema unter dem Label Infinity