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Animanca: Steine und Sammeltüte |
Unter den Migroskindern gibt es drei Gruppen: Jene, die die Sammelaktionen liebt, jene, die sie hasst und jene, denen sie egal sind. Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe. Nicht, weil ich wirklich scharf auf die Sammelartikel bin, sondern weil wir uns einen Spass daraus machen, die anderen Kunden einzuschätzen.
Beuteschema: Jung und Single
Bevor wir uns an einer Kasse in die Reihe stellen, versuchen wir herauszufinden, wo man am ehesten Steine erbetteln kann.
Kunden, die selber Kinder zu Hause haben könnten, sind schlecht. Sie brauchen die Steine für die eigene Familie.
Senioren ergeben auch selten eine gute Ausbeute. Sie wurden bereits von den Enkeln und Nachbarskindern auf die begehrten Sammelartikel angesetzt.
Fast immer klappt das Schnorren bei jungen Singeln. Keine eigenen Kinder, keine Enkel, sie verschenken gerne an Unbekannt.
Trainierter Hundeblick
Der Grosse und ich sprechen uns vor der Kasse jeweils kurz ab. Alle Schlangen checken, und hoffen, die richtige erwischt zu haben. Wenn der Kunde vor einem am Bezahlen ist, ist die Konzentration am höchsten. Wenn auf die Frage der Kassierin "Sammled Si d Stei?" ein gelangweiltes "Nei" des Kunden folgt, muss man blitzschnell reagieren. "Dörf ich's ha?" fragt der 4jährige schnell, so dass niemand seinem Hundeblick widerstehen kann. Sammeln wird so zur Nebensache. Genau beobachten und den Mut aufbringen, wildfremde Menschen anzusprechen, gehören genau so dazu.
P.S.: Der Grosse weiss natürlich, dass er Fremde nur ansprechen darf, wenn Mama oder Papa dabei sind.
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