Freitag, 24. Februar 2012

Wie investiert man aufgezwungenes Geld?


Die Buchpreisbindung zwingt Grossbuchhandlungen und Buchdiscounter dazu, höhere Gewinne zu machen. Das zusätzliche Geld würde wohl investiert - sicher nicht zum Vorteil der kleinen Sortimentsbuchhändler.


Die Schweiz kennt aktuell keine Buchpreisbindung. Jede Buchhandlung kalkuliert die Verkaufspreise von Büchern deshalb aufgrund ihrer jeweiligen Kosten. Tiefere Kosten ermöglicht tiefere Preise, höhere Kosten führt zu etwas höheren Verkaufspreisen.


Gesetzlich aufgezwungener Gewinn
Ich frage mich nun, was passieren würde, wenn die Buchpreisbindung wieder eingeführt würde. Das würde ja bedeuten, dass Discounter und Grossbuchhandlungen plötzlich mehr für die Bücher verlangen müssten, als sie eigentlich bräuchten. Sie würden also noch mehr Gewinn machen, als sie das heute schon tun, und dies vom Gesetz "aufgezwungen".


Zusätzliches Geld investieren
Wie würden diese Händler nun aber das zusätzliche Geld investieren, das ihnen durch die Buchpreisbindung zugeschanzt wird?
  • Mehr Werbung, um den Kleinen noch mehr Kunden abzuwerben?
  • Bessere Homepages und Apps, damit das Büchereinkaufen von zuhause und unterwegs noch einfacher wird?
  • Bestehende Filialen ausbauen und damit noch mehr kleine Buchhandlungen verdrängen?
  • Neue Filialen an bester Lage eröffnen, um näher bei den Kunden zu sein und so den Kleinen noch mehr Kunden abjagen?
Egal, wofür sich die Grossen entscheiden, als kleiner Sortimentsbuchhändler würde ich mir Sorgen machen!

Die Buchpreisbindung hilft den kleinen Buchhandlungen nicht. Im Gegenteil, sie hindert sie daran, innovative Ideen umzusetzen.
Ich habe viele Jahre im Buchhandel gearbeitet (Zwischen- und Endhandel) und weiss deshalb, weshalb ich zur Buchpreisbindung ein "Nein" einlege.

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